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17.02.2020 • 8 min.

Ein Tag mit

Hinter den Kulissen oder arbeiten wie eine Prinzessin

Unsere heimliche Prinzessin Dani hatte das Vergnügen in einer ihr würdigen Location einem Fotoshooting beizuwohnen. Das Ganze fand im Schloss Bückeburg statt. Es ist der Stammsitz des Hauses Schaumburg-Lippe, des bis 1918 regierenden Fürstenhauses. Anbei ein kleiner Einblick in die bezaubernde Welt einer Bildbearbeitungsprinzessin.

AW: Nimm uns mal ein wenig mit zu den Anfängen dieses besonderen Tages. Wie kam es überhaupt dazu?

DP: Die Fotografin Felicitas Umlauf Schlomann vom LOOXX* Magazin rief uns an und fragte, ob ich Sie mit auf ein Shooting begleiten würde. Vor Ort bräuchte sie mich für die Postproduktion und um einen Look zu entwickeln. Es würde eine große Produktion in einem Schloss werden. Mit dabei ein bekannter Stylist, der unter anderem für die Vogue arbeitet, ein internationaler Hair,- Make-up Artist – der schon Lady Gaga oder Kate Moss aufgehübscht hat und vielen funkelnden Highfashion Roben. – Ganz klar … ein Fall für Prinzessin Dani. (lacht)

AW: Klingt einleuchtend. Wie hast Du als Quasi-Adelige die Anreise gestaltet?

DP: Die Zeit für eine cinderellamäßige Anfahrtstour hatten wir leider nicht, aber es stand auf jeden Fall zur Diskussion. (lacht) Also hab ich mich für 2,5 Stunden königlich in den RE gesetzt und bin in die große weite Welt gefahren…mit Coffee to go – jap im Mehrwegbecher – sowie selbstgeschmierten Käsebroten. Meine königliche Reise führte dann vom Bahnhof Minden hin nach Bückeburg. Und da war er dann mein Arbeitsplatz für einen Tag: Ein riesiges Schloss.

AW: Das klingt schon mal entspannt. Und wie war es vor Ort mit dem Team?

DP: Ich würde es als „freudige“ Atmosphäre beschreiben. Der Stylist hatte unfassbar pompöse Roben wie zum Beispiel von Roberto Cavalli besorgt. Ich war total geblendet von dieser ganzen Pracht. Wann sieht man so etwas schon mal in freier Wildbahn?! Das herrschaftliche Schloss, die aufwendigen Märchenkleider und der prächtige Schmuck. Ich muss zugeben – auch als farbtechnisch eher zurückhaltende Person bezüglich der Kleiderwahl – da kann so ein kleines Mädchenherz schon mal ausflippen. Ich glaube, wir alle aus dem Team waren in einer Art Märchenrausch. Müdigkeit gab es nicht, sondern eher einen Energieüberfluss, von dem jeder die Zeit über getragen wurde.

AW: Was war Deine Hauptaufgabe – außer berauscht zu sein?

DP: So richtig wusste ich das gar nicht, bis ich da war. Klar, Photoshop und Lookentwicklung. Als ich dann die Tür zum großen Saal aufmachte und ich dort meinen Arbeitsplatz aufbauen sollte, wusste ich: Das wird ein guter Tag. Ich war die ganze Zeit mittendrin…Fotos auf die Festplatte…schnell an den Rechner…ausprobieren… wieder zurück. Lampe ein bißchen verschieben. Einmal Lichtmodel spielen. Kaffeetrinken. Wieder mit neuen Fotos an den Rechner und ausprobieren. Mit den anderen austauschen. Ein tolles Miteinander.

AW: Wann war klar, dass Du auf der selben Wellenlänge mit der Fotografin bist und der passende Look für die Motive entwickelt wurde?

Feli ist glücklicherweise ein emotional sehr zugänglicher Mensch und man weiß direkt, woran man ist. Das mag ich sehr an ihr. So kam sie direkt nach der Lookentwicklung des ersten Bildes zu mir, rastete förmlich aus, weil sie es so toll fand und danach war alles easy. Sie läßt einem enorm viel Freiheit und sagt einfach „Mach, ich habe vollstes Vertrauen“. Für mich ist das die perfekte Spielwiese, auf der ich alle meine Fähigkeiten voll zum Einsatz bringen kann. Natürlich hat man enormen Druck, da alle auf Deinen Monitor schauen und man direkt performen muss. Man möchte natürlich nicht, dass da so etwas kommt wie ein „ja schön gemacht“, sondern alle euphorisch ausflippen und „ja genial“ rufen. Das ist in meinem Job nicht immer so, dass die Kunden offen sind für Vorschläge. Die meisten kommen mit sehr konkreten Vorstellungen und Ideen.

AW: Welche Highlights gab es in dieser surrealen Welt?

DP: Viele. Wirklich viele, da die Location – eigentlich jeder einzelne Raum – der Wahnsinn waren. Aber das Shooting in der Kapelle des Schlosses war mein absolutes Highlight. Ich hatte mich oben auf die Kanzel begeben – königlich natürlich – und machte ein paar Making of Fotos. Eines der Modelle, Britt Uran, hatte rote Haare verpasst bekommen, einen heissen Fummel an und es lief „Like a Prayer“ von Madonna. Das war dermaßen skurril, ich habe Gänsehaut bekommen. Alle anderen haben sich einfach warm getanzt.

AW: Was schätzt Du an Feli und ihrer Arbeitsweise am meisten?

DP: Feli ist toll. Ich mag ihre direkte Art und ihre Euphorie, die wirklich ansteckend ist. Sie brennt für das, was sie tut. Es gibt immer mal wieder Fotos, die unscharf sind … offensichtlich unscharf … in unserem Daily Business ein No-Go. Bei Feli ist es künstlerische Freiheit genau diese Bilder zu benutzen, weil sie die „geil“ findet! Einfach ausbrechen, denn das Natürliche macht oft den Reiz aus. Das schätze ich wirklich sehr an ihr. Entsprechend stolz bin ich auf ihr Instagram-Lob für mich „Thanks for finishing my vision“. Das bringt die Intention meiner Arbeit am Bild meiner Meinung wunderschön auf den Punkt.

Text: Daniela Preiß, Anna Wischermann
Bilder: LOOXX* w/ Felicitas Umlauf Schlomann, Daniela Preiß

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